Das Mitigate-Modell – der Schlüssel zu erfolgreichen IT-Projekten

Arvis Zeile
Arvis Zeile
16 November 2022 | 8 min.

Das Niveau der technischen Kenntnisse, die zum Lesen des Artikels erforderlich sind: ⭐⭐⭐⭐⭐ (niedrig)

Programmieren ist nicht nur unser Geschäft, sondern auch unsere kreative Ausdrucksweise. So schaffen wir einen Mehrwert für die Welt. Deshalb ist es für uns auch emotional wichtig, dass die Projekte erfolgreich sind! Wir sind stolz darauf, dass wir alle Projekte, die wir in Angriff genommen haben, bis zum Ende gebracht haben. Das mag wenig ehrgeizig klingen, aber laut Statistik können nur 2,5 %* der IT-Unternehmen weltweit so etwas vorweisen. Gleichzeitig kann ein abgeschlossenes Projekt nicht immer als Erfolg gewertet werden, da es in Bezug auf Budget, Zeit oder Funktionalität deutlich überzogen sein kann. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, tiefer zu graben und eine Lösung zu finden.

Jedes Projekt kann als Erfolg, als fragwürdiger Erfolg oder als Misserfolg eingestuft werden!

Zugegeben, die globalen Statistiken sind nicht gerade schmeichelhaft. Eine große Studie (CHAOS Report: Beyond Infinity) zeigt, dass von 10 Projekten 2 nicht das Tageslicht erblicken werden, weitere 4–5 werden fragwürdig erfolgreich sein und die restlichen 3–4 werden erfolgreich sein. Bemerkenswerterweise haben sich die Trends in diesen Statistiken in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich verändert.

IT-Projektergebnisse auf der Grundlage von CHAOS 2020: Beyond Infinity Report

Wenn wir unsere Projekte und Ergebnisse betrachten, sehen wir, dass wir in der Gesamtstatistik gut dastehen, aber wir wissen, dass wir besser werden können, also graben wir weiter.

Unsere Statistik

Warum gibt es gescheiterte Projekte und fragwürdig erfolgreiche Projekte? Die einfache Antwort umfasst 4 Punkte:

  • Jedes Projekt hat immer einen Anfang und ein Ende. Unabhängig von der Anzahl der Phasen, Iterationen oder Übergaben. Ein Vertrag beginnt irgendwo und endet irgendwo.
  • Jedes Projekt hat mehrere Phasen, die unterschiedlich sein können, aber ein Beispiel wäre folgend: Wir unterzeichnen den Vertrag, planen, entwerfen, programmieren und implementieren.
  • In jeder dieser Phasen gibt es eine ganze Reihe von Dingen, die schief gehen können. Wir nennen sie Risiken. Wenn es kein Risiko eintritt, ist alles gut. Wenn dies der Fall ist, wird es zu einem Problem.
  • Je mehr Risiken involviert sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Projekt ein zweifelhafter Erfolg wird. Wenn es zu einem Fehlschlag kommt und akute Risiken auftreten, wird das Projekt eingestellt.

Sitemap des Projekts

Die häufigsten Risikokategorien sind den Akteuren der Branche seit langem bekannt. Sie sind in der Tat bereits ein Klassiker:

  • Ungenaue Einschätzung
  • Anforderungen änderten sich
  • Projektstatusberichte spiegelten nicht den wahren Status wider
  • Integration von Drittanbietern war nicht verfügbar usw.

Jedes Jahr kommen neue Themen hinzu, die das Ergebnis der Projekte beeinflussen:

  • Sinnvolle Arbeit
  • Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben
  • Nachhaltige Umwelt und Beziehungen
  • Arbeit von Homeoffice
  • Rasante technologische Entwicklungen usw.

Diese Themen werden meist von der jüngeren Generation von Fachleuten vorangetrieben und sind auch während des Projekts wichtig.

Eine ebenso wichtige Frage ist: „Warum sind Projekte erfolgreich?“ Nach unserer Recherche geben wir wieder eine einfache Antwort:

  • Es gibt einen guten Projektsponsor – die Kunden.
  • Es gibt ein gutes Team – die Programmierer.
  • Es gibt ein gutes Umfeld, in dem sie alle zusammenarbeiten. Die Umgebung umfasst auch Prozesse und Unterstützungsmechanismen.
  • und ...
  • Die Disziplin durchdringt alles.

Die Hauptaussage des Mitigate-Modells lautet: „Mangelnde Disziplin ist die Wurzel des Problems“. Wir haben festgestellt, dass es den Menschen heute an der Fähigkeit und Motivation für echte Disziplin fehlt. Es gibt einfach zu viele Umgebungsfaktoren, um sie zu berücksichtigen. Und Routinearbeit, die der Grundstein für Disziplin ist, ist demotivierend. Um diszipliniert und transparent zu sein, haben wir alle Informationen und Werkzeuge, die wir brauchen, denn im IT-Sektor herrscht kein Mangel an Vorschriften, Methoden und Standards. Es gibt Hunderte von aktiven Standards und dies ist eine Zusammenstellung bewährter Verfahren von Branchenexperten.

Um unseren Ansatz transparenter und disziplinierter zu gestalten, haben wir das Mitigate-Modell entwickelt, das operative Methoden (die zu uns passen und bei uns funktionieren) aus klassischer Methodologie, Richtlinien, Standards usw. enthält. Diejenigen Methoden, die bei uns nicht funktionieren, haben wir synthetisiert.

Das Mitigate-Modell besteht aus:

  • 8 Etappen
  • 78 Themen, wobei jedes einer Etappe untergeordnet ist
  • und 624 Aktionen (die Anzahl variiert jedes Quartal nach der Umstrukturierung des Modells), wobei jede einem Thema untergeordnet ist

Jedes Thema und seine untergeordneten Aktionen müssen klar messbar sein. Das heißt, ob diese Aktion im Projekt durchgeführt wurde? Wie wurde sie durchgeführt? Sollte es regelmäßig gemacht werden, also wann muss das nächste Mal sein!?

Bei Aktionen sind die entsprechenden potenziellen Risiken, Vorlagen und die bevorzugten zu verwendenden Werkzeuge und die Metriken zur Messung des Ergebnisses der jeweiligen Aktion angegeben. Das Mitigate-Modell umfasst derzeit 624 Aktionen und die Zahl wird im Laufe der Zeit wahrscheinlich noch steigen. Daher ist dies der Moment, in dem ich mich wiederholen muss: „Dem Menschen fehlen die Fähigkeit und die Motivation für echte Disziplin. Es gibt einfach zu viele Faktoren und zu viele auszuführende Arbeiten.“ Deswegen ist das Mitigate-Modell eine digital lebende Struktur. Es überwacht sich selbst, meldet Unvollständigkeiten im Laufe des Projekts und bittet bei Bedarf um menschlichen Input.

Während viele Kennzahlen mit relativ einfachen Algorithmen auf der Grundlage verfügbarer Daten erstellt werden, gibt es auch Metriken, die mit komplizierten und intelligenten Algorithmen gemessen werden und somit eine noch nie dagewesene Automatisierung im Projekt- und Risikomanagement beanspruchen. Diese Algorithmen machen das Modell lebendig.

So profitieren wir zum Beispiel erheblich von dem bereits implementierten Algorithmus, der den Inhalt von Projektarbeitsaufgaben und die für ihre Erledigung benötigte Zeit analysiert. Auf der Grundlage historischer Erfahrungen stuft es jede Aufgabe als realistisch oder riskant ein. Natürlich, wenn es 10 Aufgaben gibt, kann ein Mensch sie erledigen, aber wenn sie 200 sind?

Um das bisher Erwähnte zusammenzufassen, schlage ich 2 Projektszenarien vor:

  1. Ein Projektszenario, bei dem das Mitigate-Modell NICHT verwendet wird und man sich einfach auf Glück verlässt. Wenn das Glück nicht auf der Projektseite ist, wird das Ergebnis aufgrund der damit verbundenen Risiken fragwürdig erfolgreich oder sogar erfolglos sein. Im Projekt wird nicht das Mitigate-Modell verwendet
  2. Ein Projektszenario, bei dem das Mitigate Model VERWENDET wird, und somit werden bereits präventiv die potenziellen Risiken bearbeitet. Das Projekt wird erfolgreich sein. Im Projekt wird das Mitigate-Modell verwendet

Das Projekt wird erfolgreich sein. Dies ist unser Versprechen an die bestehenden und zukünftigen Kunden von Mitigate. Wenn auch Sie wollen, dass Ihr Projekt erfolgreich ist, schicken Sie uns eine Nachricht oder rufen Sie uns an.

* Eine Studie von PricewaterhouseCoopers über 10.640 Projekte in 200 verschiedenen Branchen in 30 Ländern ergab, dass nur 2,5 % der Unternehmen 100 % ihrer Projekte erfolgreich abschließen. – (https://hbr.org/2021/10/does-your-project-have-a-purpose)