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Im Jahr 2022 setzt jede Branche mehr oder weniger digitale Lösungen in ihrem Tagesgeschäft ein. Es gibt jedoch noch viele Vorgänge, die digitalisiert werden müssen, um sie schneller, genauer und kostengünstiger zu machen.Keine Branche wird sich der rasanten Welle der Digitalisierung entziehen können. Der Bankensektor zum Beispiel erlebte eine solche Welle um 2013/2014. Und jetzt können wir die Früchte dieses Wachstums genießen: einfache Zahlungen per Telefon, Online-Banking, das aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, blitzschnelle Überweisungen durch einen Weblink auf WhatsApp, unzählige Börsen- und Handelsplattformen, auf denen man bei Bedarf alles kaufen bzw. verkaufen kann.
Dieses Mal geht es um den Versicherungssektor, in dem wir @ Mitigate in letzter Zeit immer mehr Partner und Arbeit haben. Als wir den aktuellen Stand der Digitalisierung in Versicherungsunternehmen prüften, kamen wir zu dem Schluss, dass es eine Menge zu verbessern gibt und ein riesiges (wir verwenden dieses Wort mit Überzeugung) Potenzial für neue Möglichkeiten besteht. Nicht umsonst kursiert der Begriff „InsurTech“ bereits im Internet.
Bitte erlauben Sie uns, unsere Gedanken darüber zu teilen, wo das digitale Potenzial der Versicherungsbranche liegt:
#1 API-Wirtschaft
„API“ (application programming interface) oder wörtlich Anwendungs-programmier-schnittstelle ist eine Art der Verbindung von Programmen, so dass Daten automatisch ausgetauscht werden, ohne dass ein Mensch manuell eingreifen muss. An dieser Stelle ist es angebracht, den Begriff „Serviceorientierte Architektur“ (SOA) zu erwähnen. Es handelt sich um eine Art der Software-Architektur, die grundsätzlich API verwendet.
Der SOA-Stil unterscheidet sich grundlegend von der Art und Weise, wie Software vor 7–15 Jahren produziert wurde. Das ist der Grund, warum ältere Programme die schnell wachsende API-Wirtschaft von heute nicht organisch unterstützen können.
Die API-Ökonomie ist (kann) für Versicherungsunternehmen aus folgenden Gründen wichtig sein:
- Integrationen mit Partnersystemen, um den Online-Datenaustausch zu ermöglichen und dem Kunden sofortigen Service zu bieten. Zum Beispiel Makler-, Börsen-, Händlersysteme.
- Integrationen mit Online-Produkten. Zum Beispiel bei E-Commerce-Shops: ich lege einen Artikel in den Warenkorb und „kreuze an“, dass ich eine Versicherung möchte.
- Neue Geschäftsmöglichkeiten anhand von den gesammelten Daten. Natürlich ist es unter allen Bedingungen der DSGVO immer noch möglich, neue Produkte auf der Grundlage von Daten zu erstellen.
- Man erlaubt den Drittanbietern zu entscheiden (durch die Regelung von Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten), wie sie APIs nutzen, um neue Produkte zu entwickeln, die den Versicherungsservice integrieren. Wenn ich z. B. eine App für Autovermietung entwickle, könnte ich mir vorstellen, dass es eine gute Idee wäre, dass alle Mietaufträge automatisch mit einer Versicherung versehen werden. Dies erfolgt automatisch über eine API.
#2 Mehr Kundendaten
Digitale Kanäle verbreiten sich weiterhin aggressiv und die Menge der Kundendaten wächst exponentiell. Vorausgesetzt, dass die neuen Kanäle genutzt werden. Trotz aller Herausforderungen, die die Datensicherheit mit sich bringt, ist es auch eine Chance für Versicherungsunternehmen, neue Produkte zu entwickeln.
Einerseits müssen die Versicherer Wege finden, um diese wachsende Menge an Daten effizient zu verwalten und zu speichern. Andererseits werden Versicherer, die diese Daten effizient nutzen können, einen Wettbewerbsvorteil erlangen.
#3 Kundenorientierte Erfahrung
Der Eckpfeiler der Versicherungsbranche ist das kundenorientierte Geschäft und die Entwicklung digitaler Produkte (soziale Netzwerke, tägliche Online-Programme, Portale usw.) bietet den Kunden einen größeren Einfluss als je zuvor. Kunden können jetzt mit wenigen Klicks bessere Preise erzielen, verschiedene Produkte vergleichen und den richtigen Versicherer für ihre Bedürfnisse finden.
Versicherungsunternehmen müssen darauf reagieren, indem sie sich zunehmend auf die Bereitstellung eines großartigen Kundenerlebnisses (UX/UI) konzentrieren. Dazu gehört das Angebot personalisierter Produkte und Dienstleistungen sowie die Erleichterung der Kunden, Geschäfte über digitale Kanäle abzuwickeln.
#4 „Pay As You Go“-Geschäftsmodell
Jetzt ist es ein integrales Geschäftsmodell in anderen Sektoren wie z. B. die Vermietung von technischer Infrastruktur für Software. Es wurde bereits im Versicherungssektor eingeführt, allerdings erst vor kurzem und nicht in allen Unternehmen.
Bei dieser Art von Versicherung zahlt der Kunde einen Betrag, der auf der tatsächlichen Nutzung des Dienstes basiert und nicht auf einer geschätzten Nutzung. Ein populäres Angebot für Autofahrer ist derzeit zum Beispiel, dass sich die Versicherungssumme nach Anzahl der gefahrenen Kilometer richtet.
Die Einführung eines solchen Geschäftsmodells erfordert zwangsläufig die Weiterentwicklung bestehender Programme und wahrscheinlich auch die Hinzufügung neuer Programme wie z. B. eine mobile App, mit der man den Service „ein- und ausschalten“ kann: jetzt fahre ich und brauche eine Versicherung; heute fahre ich aber nicht und keine Versicherung wird benötigt.
#5 Telemetrie
Das könnte das nächste GROSSE Ding in der Branche sein. Telefone, Uhren, Sensoren, Lesegeräte, Zähler ... Eine potenziell riesige Menge an Daten, nach denen die Versicherungsunternehmen ihre Kunden bisher nicht gefragt und die sie nicht gesammelt haben. Aber der Zugang zu diesen Daten könnte neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen und gleichzeitig das Kundenerlebnis und die Serviceverfügbarkeit verbessern.
Wenn die Versicherer zum Beispiel genau wissen, wie und wann ein Kunde fährt, können sie das Risiko besser einschätzen und ihre Produkte entsprechend bepreisen. Darüber hinaus können Telemetrielösungen auch zur Betrugsbekämpfung eingesetzt werden. Wird beispielsweise festgestellt, dass ein versicherter Fahrer absichtlich so fährt, dass er einen Unfall verursachen könnte, kann seine Versicherungspolice gekündigt werden.
Abschließende Überlegungen
Versicherungen sind traditionell ein konservativer Sektor. Aber die Spielregeln ändern sich, da digitale Lösungen die Gewohnheiten der Kunden verändern. Die Branche wandelt sich von einer konservativen zu einer zunehmend innovationsgetriebenen digitalen Kultur.
Unserer Ansicht nach verschärft sich der Wettbewerb und wird dies auch weiterhin tun. Digitale Versicherer und Tech-Giganten verwöhnen die Kunden (auf eine positive Art und Weise) und sie verlangen ein immer besseres Kundenerlebnis. Die digitale Transformation ist keine Wahl mehr, sie ist eine Notwendigkeit.
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